Montag, 2. April 2018

Endlich!!

Endlich ist er da. Nur ein bisschen da. Ab und zu. Aber im Kalender steht, dass er da ist. Der Frühling. Schon eine Weile höre die Vögel zwitschern, wenn ich eingepackt in dicke Sachen die Wohnung verlassen habe oder ein 3-minütiges Stoßlüften frierend an der Heizung vor dem Fenster verbrachte. Doch so langsam weicht hier im Südwesten Deutschlands die eisige Kälte der frühlingsähnlichen Witterung.

Diese Woche hatten wir sogar so gutes Wetter, dass wir in den Garten gehen und den Winter "vertreiben" konnten. Der Sommerflieder, der Birnbaum und die Hortensien mussten zurückgeschnitten werden, aus dem Laub (das zum Schutz der Beete im Herbst liegen blieb) haben wir halb verrottete Birnen gesammelt und alte verholzte Lavendelstauden aus den Rosenbeeten  entfernt. Wir haben einen alten Stadtgarten, der früher als Entsorgungsort für Bauschutt und Kohleofenasche genutzt wurde. Er ist nicht groß und von Mauern umgeben. Die Vorbesitzer haben Platten für eine Art Terrasse verlegt, drumherum ein paar schmale Beete und etwas Rasen. Alles in allem würde ich gerne einmal alles herausräumen und frisch anlegen. Wären da nicht die alten Bäume, Büsche und Stauden. Denen möchte ich nicht an die Wurzeln gehen. Also arbeite ich mich drumherum, verändere immer wieder ein bisschen die Anordnung der Töpfe, pflanze mit den Kindern Gemüse und Kräuter und genieße es, in der Erde zu wühlen, Regenwürmer trotz der (vermeintlich) schlechten Bodenqualität zu finden und mit den Kindern Picknick auf unserem unebenen Wiesenrasen zu machen.

Irgendwie finde ich es auch ganz entspannt, dass es ein "wilder Garten" ist. Ich möchte mich nicht grämen, weil eine Ecke vom englischen Rasen von der Sonne verbrannt oder von Unkraut durchwuchert ist. Auch die knorrige alte Birne, die steinharte und unförmige Früchte hat, darf weiterhin als Befestigung für unser Sonnensegel dienen. Die Rasenkante muss ich auch nicht mit der Nagelschere schneiden - da hab ich mehr Zeit für andere Sachen. Und das find ich ziemlich gut.

Seit wir also letztes Wochenende sechs große Säcke Grünschnitt abgearbeitet und wir unsere Gemüse- und Blumensamen bekommen haben, sind alle wieder in Frühlingsstimmung und es wird fleißig geplant, welche Tomaten, Paprika und Chili wo und wann wohin gepflanzt werden können. Die ersten Zöglinge Kapuzinerkresse stehen bereits seit zwei Wochen auf meiner Fensterbank. Denn eine graue Wand will verschönert werden und ich mag die Blüten im Salat.

Wer kennt dieses befriedigende Gefühl, etwas im Garten (oder dem Balkon) zu tun, Pflanzen zu setzen, hegen und pflegen? Was bedeutet das für Euch?

Ich geh dann mal Gießen!
Bis bald, Barbara


Montag, 26. März 2018

Sei doch mal dankbar!!

Sei doch mal dankbar!! Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich alles schlecht finde. Das Wetter ist schlecht, die Preise für Obst und Gemüse sind gestiegen, die Spülmaschine reinigt nicht gut genug, die Kinder sind auf Krawall gebürstet, das Auto wurde wieder als Vogel-Toilette benutzt und die Bio-Müllbeutel sind undicht und halten nicht, was sie versprechen. Also, alles ist doof, ungerecht, frustrierend, grau und öde!

Dann - wenn ich so richtig schlecht gelaunt bin und ich mich und meine Gedanken selbst nicht mehr leiden kann - kommt mir folgendes in den Sinn: Sei doch mal dankbar!
Das klingt erst mal ziemlich hart. Und ein bisschen gemein. Und auch ein wenig nach meiner Oma, die solche Dinge sagte wie "na, da hast du dich aber nicht besonders angestrengt!" oder "wenn du nicht brav bist, bestraft dich der liebe Gott dafür!". Aber das ist eine andere Geschichte.

Sei bitte dankbarer. Klingt besser, oder? Vielleicht auch: Wofür bist du dankbar?

Dann fallen mir plötzlich ganz viele Dinge ein. Ich bin von Herzen dankbar für meine Kinder, die gesunde, fröhliche, aufgeschlossene Wesen sind und vor Abenteuerlust und Kreativität trotzen. Ich bin dankbar für meinen Mann, der es mit mir aushält und auf den ich mich immer verlassen kann. Ich bin dankbar, dass die ersten Blumen im Garten blühen. Ich bin so dankbar, dass ich die Grippe vor ein paar Wochen weitestgehend überstanden habe. Und ich bin dankbar, dass mein Hefezopf gestern so wunderbar geschmeckt hat.

Wenn ich genau darüber nachdenke, gibt es viele viele viele Dinge, für die ich dankbar bin. Die fallen mir beim Anblick der Bügelwäsche zwar nicht immer gleich ein, aber sie sind trotzdem da.

Wofür seid Ihr denn dankbar? Und was bringt Euch so richtig dazu, alles schlecht zu finden?

Dankbare Grüße,
Barbara